Klassische Musik, gespielt auf einem erstklassigen Sound-System – nicht viel kommt der emotionalen Tiefe dieser Erfahrung gleich. Und wer könnte besser geeignet sein, Sie durch diese lebhafte Klanglandschaft zu führen, als Clemency Burton-Hill mit ihrer ansteckenden Begeisterung. Ihre große Überzeugungskraft rührt daher, dass die Klassik zwar jede Faser ihres Lebens durchdringt, sie sich anderen Arten von Musik dabei aber keineswegs verschließt. Daher schafft sie es in ihrer einzigartigen Marantz Amplified-Playlist, Lieder auszuwählen, die Stile vermischen, Genres überschreiten und Ihnen sanft die Tür zu einer neuen musikalischen Welt aufstoßen.
Text: Rhian Daly
Falls klassische Musik und deren Schönheit Ihnen bisher verschlossen blieben, reicht Ihnen Clemency Burton-Hill nun den Schlüssel. Die in London geborene Rundfunksprecherin, Autorin, Journalistin und Geigerin lebt inzwischen in New York und hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Welt der klassischen Musik für alle zugänglich zu machen. Während ihrer Zeit als Frühstücksmoderatorin bei BBC Radio 3, in vielen TV-Shows und in ihrem Bestseller-Buch „Ein Jahr voller Wunder“ hat sich Clemency als freundliche Fremdenführerin bewiesen, die mentale Hürden und Vorurteile abbaut, alle in einer entspannten Atmosphäre willkommen heißt und zum Zuhören und Liebgewinnen einlädt.
"Ich glaube wirklich, dass Musik ein hervorragendes Portal für Empathie und Verbindung ist", sagt sie. "Ein Großteil meiner Arbeit wird von der Idee angetrieben, dass Musik die Macht hat, Menschen zu verbinden und Leben zu verändern, und das gilt für die klassische Musik genauso wie für jedes andere Genre. Man muss nicht die ganze Sprache oder die Bräuche kennen, das verspreche ich!" Die Geschichten anderer Menschen zu hören, die mit klassischer Musik zu tun haben, kann besonders eindrucksvoll sein, argumentiert sie. In ihrem für den Webby nominierten Open Ears Project lud Clemency zum Beispiel Gäste ein, das klassische Stück zu hören, das ihnen am meisten bedeutet. In diesem Podcast erzählten alle, von Schauspielern bis hin zu Feuerwehrleuten, von ihrem eigenen Leben. Und in ihrem preisgekrönten BBC Sounds-Podcast Classical Fix stellt sie eine maßgeschneiderte Klassik-Playlist für ihre Gäste zusammen, von denen einige ihre ersten Erfahrungen mit dem Genre machen.
"Ich habe im Laufe der Jahre so viel von meinen Gästen gelernt", sagt Clemency. "Oft ist es eine echte Offenbarung, wie sie sich mit dem Stück verbinden. Selbst wenn ich ein Stück in- und auswendig kenne, kann es sich für mich verändern, wenn ich höre, wie sie es interpretieren. Und das ist eine der großen Superkräfte der Musik: wie sie sich entwickelt und verwandelt und uns immer wieder überrascht. Sie lächelt. "Selbst die ältesten Stücke sind immer wieder neu. Ich liebe das."
Für jemanden wie Clemency, die einen Großteil ihrer beruflichen und privaten Zeit damit verbringt, in Musik einzutauchen, ist erstklassiger Sound von entscheidender Bedeutung. „Für mich ist guter Sound einfach alles“, sagt sie und erwähnt auch, dass sie darauf schon in ihrer Jugend aufmerksam wurde. „Einer meiner älteren Brüder hat all sein Geld für ein Hi-Fi-System und einen Verstärker von Marantz gespart. Als musikbesessene Teenager saßen wir immer in seinem Zimmer und haben damit Musik gehört. Das war eine entscheidende Erfahrung für mich.“
Obgleich sie in ihrer Rolle als hoch angesehene Rundfunksprecherin untrennbar mit klassischer Musik verbunden ist, reichen ihre musikalischen Vorlieben noch viel weiter. „Ich sage oft: ‚Ich liebe alle Arten von Musik.‘ Und obwohl das nicht ganz stimmt“, gibt sie lachend zu, „gibt es doch nur ganz wenige Genres, die ich nicht zu schätzen weiß.“ Clemency begann schon in jungen Jahren, Geige zu spielen, was sie nicht davon abgehalten hat, sich in den Garagenclubs des Londoner Untergrunds als DJane zu betätigen und genau wie der Rest ihrer Generation eine Liebe zu Britpop, Hip-Hop, Indie- und Rave-Musik zu entwickeln.
Und genau diese breitgefächerte Musikleidenschaft ermöglicht es ihr, faszinierende Vergleiche zwischen klassischer Musik und anderen Genres zu ziehen. „Zum Beispiel haben Hip-Hop und Barockmusik viel mehr gemeinsam, als man allgemein vermuten würde. Sobald man es herunterbricht auf den Rhythmus, die Melodie, die Ausschmückungen – ob es nun eine Rap-Passage ist oder ein Barocksänger, der einen Takt improvisiert – da gibt es viele Ähnlichkeiten“, erklärt sie. „Tatsächlich gibt es viele Hip-Hop-DJs, die klassische Stücke samplen – Hip-Hop-DJs sind einfach keine Grenzen gesetzt! Diesen klanglichen Überraschungseffekt liebe ich ungemein.“
Obwohl Musik schon seit ihrer Kindheit ein zentraler Punkt in Clemency Burton-Hills Leben ist, wurde ihre Beziehung dazu vor Kurzem auf eine harte Probe gestellt. 2020 erlitt sie eine massive Hirnblutung, aufgrund derer sie 17 Tage lang im Koma lag. Aller anderen Kommunikationswege beraubt, stützte ihre Familie sich auf Musik. „Während ich dort auf der Intensivstation im Koma lag, stellten mein Mann und meine Freunde einen Lautsprecher in meinem Zimmer auf, der die ganze Zeit über Musik spielte.“
Doch als sie das Bewusstsein wiedererlangte, schien Musik irgendwie außer Reichweite geraten zu sein. „Ich war wieder wach und konnte zwar hören, das Gehörte aber nicht richtig verarbeiten“, erzählt sie. „Wochen vergingen und die Tatsache, dass mir diese vertraute Basis fehlte, die Musik, die mir so lieb war … Das war extrem schwierig für mich.“ Dennoch vertraute Clemency darauf, dass sie eines Tages wieder in der Lage sein würde, Musik auf dieselbe Art zu erleben, wie sie es vorher getan hatte. „Mir war, als hätte die Musik vollstes Vertrauen zu mir“, erinnert sie sich. „Als würde sie nur darauf warten, dass ich zurückkomme. Sie war immer noch für mich da. Meine Neurochirurgin ist fest davon überzeugt, dass meine Arbeit mit Musik und die Tatsache, dass all mein Denken schon seit Jahren so sehr mit Musik verwoben ist, meine Heilung wahrscheinlich unterstützt haben.“
Zum Glück ist die Musik inzwischen wieder fest in Clemencys Leben integriert, und mit ihrer Marantz Amplified-Playlist kann sie ein Stück ihrer überbordenden Begeisterung teilen. Sie hat eine Reihe an Liedern ausgewählt, die als Bindeglied zwischen der Klassik und anderen Genres dienen sollen – ihre Classical Connectors. „Ich versuche ständig, durch Musik eine Beziehung zu anderen Menschen aufzubauen. Ich möchte, dass die Menschen wissen, dass klassische Musik immer für sie da ist“, sagt sie. „Wenn Sie neugierig sind, wenn Sie Lust haben, diese Klangwelt zu erforschen und zu erleben, dann nehme ich Sie gerne bei der Hand und heiße Sie willkommen.“
„Die letzten paar Jahre waren so schrecklich. Die Einsamkeit, die Abgeschiedenheit, die wir alle so intensiv zu spüren bekamen“, sagt sie. Zum Glück ist die Musik inzwischen wieder fest in Clemencys Leben integriert, und mit ihrer Marantz Amplified-Playlist kann sie ein Stück ihrer überbordenden Begeisterung teilen. Sie hat eine Reihe an Liedern ausgewählt, die als Verbindungsglied zwischen der Klassik und anderen Genres dienen sollen – ihre Classical Connectors. „Ich versuche ständig, durch Musik eine Beziehung zu anderen Menschen aufzubauen. Ich möchte, dass die Menschen wissen, dass Musik immer für sie da ist. Jede Art von Musik, wenn man sie hereinlassen möchte“, sagt sie. „Die Macht der Musik ist einfach unvergleichlich.“
Amplified-Selektionen von Clemency
Spiritus Sanctus Vivificans Vita
von Hildegard von Bingen
CAROLIN WIDMAN
Eine der ersten namentlich bekannten Komponist:innen der klassischen Musikgeschichte und zufällig auch eine der ersten weiblichen Komponistinnen überhaupt: Hildegard von Bingen, geboren gegen Ende des 11. Jahrhunderts. Sie war Äbtissin verschiedener Klöster und zudem auch Wissenschaftlerin, Philosophin, Sprachgelehrte, Bühnendichterin, Heilerin und Mystikerin. Neben all dem komponierte sie einstimmige Lieder, wahrscheinlich für ihre Ordensschwestern, die noch heute für Gänsehaut sorgen. Diese moderne, instrumentale Version gibt lediglich einen kleinen Vorgeschmack auf ihr Werk. Schließen Sie die Augen und tauchen Sie ein in ein ungewöhnliches, funkensprühendes Klangerlebnis. Vor fast einem Jahrtausend von einer besonderen Frau geschrieben und immer noch abwechselnd ätherisch ungreifbar und hypermodern. Zeitlos.
Befiehl du Deine Wege von J.S. Bach
THE HILLIARD ENSEMBLE
Bach. Einer dieser Namen, die immer als erstes fallen, wenn jemand sagt: „Nenn mir drei klassische Komponisten! Drei, zwei, eins, los!“ Alt, weiß, männlich, wahrscheinlich aus Deutschland, bestimmt mit weißer Perücke, unweigerlich in einen Mantelrock gehüllt. Doch ich verspreche Ihnen, sobald Sie seiner Musik lauschen, seine tiefgreifende Menschlichkeit und sein unvergleichliches Genie erkennen, zerspringt dieses überholte Bild, dieses müde Klischee, in tausend Stücke. Er war ein Mensch wie wir alle, voller Fehler und Schwächen, zu tiefer Liebe fähig, im Laufe seines Lebens gequält von vielen Katastrophen und Tragödien. Er hat es geschafft, in all dem sein Glück zu finden. Für mich ist Bach der Grundvater all dessen, was wir heute Musik nennen. Dieser kurze Ausschnitt aus seiner epischen Matthäus-Passion, dieses unbegleitete Stück in enger Lage, rührt mich zu Tränen. Jedes Mal wieder. Der Text lautet wie folgt:
Der den Himmel lenkt;
Der Wolken, Luft und Winden
// Einer meiner älteren Brüder hat all sein Geld für ein Hi-Fi-System und einen Verstärker von Marantz angespart. Als Teenager saßen wir immer in seinem Zimmer und haben damit Musik gehört.//
Spring 1 2022, Vivaldi Recomposed
MAX RICHTER
Dieses Stück lässt mich über die Unsterblichkeit menschlicher Inspiration staunen, wie wir über Raum und Zeit hinweg Ideen austauschen; über das unglaubliche Wunder, am Leben zu sein; das Versprechen einer Wiedergeburt, einer zweiten Chance. Dieses frühlingshafte Versprechen, es ist noch nicht zu spät und wer weiß, vielleicht ist das hier ja gerade erst der Anfang. Max Richters absolut größter Fan? Hier, anwesend, ich! Ich liebe die breit gefächerten Anspielungen, die er in seiner Musik verwebt, seine endlose Neugier, seine Emotionalität, die doch nie in Sentimentalität abrutscht. Er arbeitet technisch brillant wie kein anderer und komponiert Stücke, die auf den ersten Blick einfach scheinen mögen, in Wahrheit jedoch weit davon entfernt sind. Seine Musik überrascht mich und ich liebe es; liebe gerade die Überraschungen, die sich zugleich ungemein vertraut anfühlen. Außerdem liebe ich, wie er es schafft, alt und neu zu verbinden, genau, wie er es hier tut, wenn er 2022 seine eigene überarbeitete Version der Vier Jahreszeiten von Vivaldi noch einmal neu überarbeitet. Seine erste Neubearbeitung war von 2012, das originale Stück wurde 1720 vollendet.
Plan & Elevation IV. The Orangery
CAROLINE SHAW
2013 erhielt die furchtbar talentierte amerikanische Komponistin Caroline Shaw im zarten Alter von 30 Jahren den Pulitzer-Preis für Musik – als jüngste aller bisherigen Preisträger:innen. Shaw, die in New York lebt, ist nicht nur eine coole Künstlerin, Sängerin, Musikproduzentin und mehrerer Instrumente mächtig, sondern auch Idealistin. Wie ich selbst glaubt auch sie fest daran, dass Musik als eine Art Demokratiemodell funktioniert, da sie uns allen eine Chance gibt, zu kollaborieren, einander zuzuhören und voneinander zu lernen, ganz gleich, welchen Musikgeschmack wir haben und wie talentiert wir sind. Das Streichquartett, das Sie hier hören, wurde zur Feier des 75. Gründungsjubiläums der Vereinten Nationen und ihrer Charta bestellt, die sich Folgendes zum Ziel gesetzt haben: „die allgemeine Achtung und Verwirklichung der Menschenrechte und Grundfreiheiten für alle ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion.“
//Mir war, als hätte die Musik vollstes Vertrauen zu mir. Als würde sie nur darauf warten, dass ich zurückkomme. Sie war immer noch für mich da. //
Clemency Burton-Hill’s Classical Connectors
Lassen Sie sich treiben auf den sanften Wogen klassischer Lieder, zusammengestellt von einer preisgekrönten Radiomoderatorin.
Klingt am besten auf
Um die Dynamik und die Sequenzen in Clemency Playlist wirklich hören zu können, empfehlen wir, sie auf einem Marantz MODEL 40n anzuhören.
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